Thursday , 18 April 2024
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Man braucht wahre Helden, um Unsung Heroes zu schreiben – Ein Review von Ensiferum’s neuem Album

Ein weiteres Folk Metal-Review? Warum nicht. Diesmal geht es um eine relativ unbekannte, finnische Band namens Ensiferum. Scherz beiseite. Es ist mir eine Ehre, zu denen zu gehören, die dieses Album zuerst hören und reviewen durften. Schließlich sind Ensiferum einer der meist-bekannten Folk Metal Bands, was daran liegt das sie wissen, wie man spannende Geschichten zusammen mit epischer Musik zu einem Meisterwerk zusammenfügt. Also, mal schauen ob Unsung Heroes unseren Erwartungen gerecht wird.

Band: Ensiferum
Album: Unsung Heroes
Genre: Pagan/Folk Metal
Label: Spinefarm
Erscheinungsdatum: 24. August 2012

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Fangen wir direkt mal mit dem Instrumentalen Intro namens Symbols an. Es ist, gewohnt, ein sehr ruhiges, aber auch mystisches und geheimnisvolles Lied, was zum Träumen einlädt. Es schafft eine beeindruckende Atmosphäre, welche einen sanft in ein altes, mystisches wie auch prachtvolles Land führt. Man könnte das Lied auch problemlos für den Soundtrack eines epischen Mittelalterfilmes nehmen, da es dieses Zeitalter einfach perfekt einfängt.

Und mit diesem Meisterwerk starten wir nun ins „richtige“ Album.

In My Sword I Trust startet mit einem typischen Ensiferum-Riff. Man wird wieder dran erinnert, wie gut die Band es schafft, ihren Wurzeln treu zu bleiben, ohne sich zu Wiederholen und/oder langweilig zu klingen. Man hört problemlos raus, um welche Band es sich handelt ohne zu denken „So was hatten wir doch schon x-mal gehabt“. Aber zum Lied an sich – Es ist ein schönes Lied mit wundervollen Orchestrationen und epischen cleanen Gesangsparts, bei denen man nicht daran vorbeikommt, das Trinkhorn zu erheben und laut mitzusingen.

Kommen wir nun zum Titeltrack Unsung Heroes. Dieses Lied ist etwas sanfter. Der Chor und der weibliche Gesang zusammen ergeben eine wunderbare Melodie.

Burning Leaves war, mehr oder weniger freiwillig, das erste Lied, was man von dem neuen Album zu hören bekam. Diejenigen, die Ensiferum etwas genauer verfolgen, sollten also schon wissen, wie sich dieses Lied anhört – EPISCH!! Auch wenn das Lied keine besonders erwähnenswerte Atmosphäre aufbaut, gehört es durch den cleanen Gesang von Markus Toivonen im Refrain und die Finnischen Chorgesänge zu einem der besten Titel auf diesem Album.

Das nächste Lied hat mich überrascht – und zwar durchaus positiv. Celestial Bond, gesungen durch die neue Keyboarderin Emmi Silvennoinen, ist ein ruhiges, klares Lied, welches mir mehrfach eine Gänsehaut verpasst hat. Ein wunderbares Lied, mit einer Sängerin, die den Song nicht besser hätte singen können.

Wer vom vorigen Lied sanft in den Schlaf gewiegt, wird nun unsanft vom nächsten Lied namens Retribution Shall Be Mine geweckt. Der Anfangsriff hat mich überrascht – negativ. Er passt nicht besonders gut zum Album. Aber sobald Petri Lindroos anfängt zu screamen, fängt es sich an zu bessern. Es ist ein heroischer Song, der etwas anders ist als die anderen Lieder. Ob das positiv ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich bin mir da nicht so sicher.

Star Queen (Celestial Bond Part II) macht da weiter, wo Emmi zwei Songs vorher aufgehört hat. Es ist, wie auch Teil 1, ein sehr ruhiges Lied, diesmal aber auch mit verzerrten Gitarren und männlichem Gesang, welcher mir aber teilweise nicht so gut gefällt. Trotzdem, ein sehr gutes, schönes Lied.

Das nächste Lied hat sich mehr mit der Finnischen Mythologie verschrieben. Pohjola, was meiner Meinung das schwächste Lied vom Album ist, hat eine Triumphierende Melodie, die sich aber nicht so ganz mit mir anfreunden will. Der Chorgesang bessert die Sache zwar, aber an die anderen Songs auf dem Album kommt dieses hier nicht ran. Wem der Name Pohjola bekannt vorkommt, Amorphis singen auch viel über diesen Ort, der im Finnischen Nationalepos Kalevala einer der Hauptorte ist und sich als „Nordland“ übersetzten lässt.

Kommen wir zum vorletzten Lied – Last Breath. Wieder ein ruhiges, episches Lied, was von einem Krieger handelt, der auf dem Schlachtfeld tödlich verwundet wurde. Es ist eine Art Abschiedslied aus der Sicht dieses Kämpfers. Ein großartiges Lied, das, obwohl es nicht zu den besten Tracks gehört, einen zum Entspannen und Träumen einlädt.

Und nun kommen wir zum letzten Kapitel dieses Epischen Meisterwerkes. Ein 17 Minuten langes letztes Kapitel. Bei dem Lied muss man erstmal etwas Geduld zeigen, bis es sich dann zu dem Epischen Finale entwickelt, wie man es von Ensiferum erwartet. Passion Proof Power ist, durch seine enorme Länge und Vielseitigkeit, ein sehr schwer zu beschreibendes Lied. Von akustischen Folkmelodien bis hin zu schnelleren E-Gitarren über Operngesang ist dort echt alles vertreten. Ein grandioses Finale für ein grandioses Album.

Ensiferum haben es geschafft. Nach dem etwas enttäuschendem letzten Album haben sie ein mitreißendes Album geschaffen, das zwar nicht ganz an die alten Scheiben herankommt (falls das überhaupt möglich ist), aber dennoch zu den besten CD’s gehört, die dieses Jahr erschienen sind. Man sieht wieder, das Ensiferum ihr Handwerk verstehen und wissen, wie man die Fans glücklich macht. Man hat schnellere Songs, langsame Songs, und alles in allem fühlt man sich in eine Zeit versetzt, in der man sich die Ehre auf dem Schlachtfeld verdient hat. Petri hat seine Stimme im Laufe des letzten Jahres sehr verbessert (vielleicht hat es ja etwas damit zu tun, das er ein paar Pfunde mehr auf die Rippen bekam? Scherz beiseite…), Janne Parvainen hat eine gute Arbeit am Schlagzeug geleistet, und Markus Toivonen und Sami Hinkka enttäuschten noch nie, was das machen eines Albums und das schreiben von tiefgründigen Songtexten angeht.

Dieses Album MUSS man als Ensiferum besitzen. Kauft es euch, es lohnt sich.

8/10

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